Give Me Five, Makalu! Der fünfhöchste Berg der Welt

Wenn es um die höchsten Berge der Welt geht, denken viele sofort an den Mount Everest oder den K2. Doch in dieser exklusiven Liga spielt auch ein Berg mit, dessen Name fast melodisch klingt: Makalu. Mit seinen beeindruckenden 8.485 Metern ist er der fünfhöchste Gipfel der Erde und eine wahre Herausforderung für Bergsteiger. Doch was macht Makalu so besonders?

Lage, Name und Charakter: Ein Berg mit Kanten

Makalu liegt im Himalaya an der Grenze zwischen Nepal und Tibet, etwa 19 Kilometer östlich des Mount Everest. Seine markante Pyramidenform unterscheidet ihn von vielen anderen Achttausendern: Steile Flanken, scharfe Grate und ein auffällig isolierter Gipfel verleihen ihm eine unverwechselbare Silhouette. Der Name „Makalu“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet vermutlich „Großer Schwarzer“ – eine Anspielung auf die dunklen Granitfelsen, die unter den Schneemassen hervorlugen.

Ein Klettertraum – und Albtraum zugleich

Trotz seiner beeindruckenden Höhe bleibt Makalu oft im Schatten seiner berühmteren Nachbarn. Doch unter erfahrenen Alpinisten gilt er als einer der anspruchsvollsten Achttausender. Der Berg ist für seine extremen Wetterbedingungen und die schwierige Besteigung bekannt. Die Gipfelpyramide besteht aus fast senkrechten Eis- und Felswänden, was den finalen Aufstieg besonders tückisch macht.

Der erste ernsthafte Versuch, Makalu zu erklimmen, wurde 1954 von einer amerikanischen Expedition unternommen. Doch erst am 15. Mai 1955 gelang es den Franzosen Lionel Terray und Jean Couzy, den Gipfel zu erreichen. Sie waren Teil einer größeren Expedition unter der Leitung von Jean Franco, die innerhalb weniger Tage mehrere Mitglieder erfolgreich auf den Gipfel brachte – eine Seltenheit in der Welt des Extrembergsteigens.

Flora und Fauna: Leben in der Todeszone?

Wer denkt, dass es in der Region rund um Makalu nur Eis und Geröll gibt, täuscht sich. Das Gebiet ist Teil des Makalu-Barun-Nationalparks, einer der artenreichsten Regionen des Himalayas. In den tieferen Lagen wachsen dichte Rhododendronwälder, in denen seltene Tiere wie Schneeleoparden und rote Pandas leben. Selbst in den Hochlagen wurden vereinzelt Spuren von Wildtieren gefunden – ein Beweis dafür, dass das Leben auch unter extremen Bedingungen Wege findet.

Makalu heute: Zwischen Legenden und Rekorden

Trotz seiner Herausforderungen hat sich Makalu in den letzten Jahrzehnten als begehrtes Ziel für erfahrene Alpinisten etabliert. Dennoch bleibt er ein unberechenbarer Gegner. Wetterumschwünge, Lawinengefahr und der extreme Sauerstoffmangel machen jede Expedition zu einem riskanten Unterfangen. Erst 2009 gelang die erste Winterbesteigung – ein eindrucksvolles Zeugnis für die Schwierigkeit dieses Berges.

Makalu mag vielleicht nicht die Aufmerksamkeit des Everest oder die Faszination des K2 genießen, aber er bleibt ein Gigant des Himalayas, der Ehrfurcht einflößt. Ein Berg für Abenteurer, Träumer und jene, die sich von den höchsten Gipfeln der Erde rufen lassen. Give Me Five, Makalu – du hast es verdient!